Physical Address

304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124

Ortsschild mit dem Schriftzug „Insolevenz“

Petition zum Inkassorisiko beim Herstellerabschlag

In einem Beitrag über die Arzneimittelpreise bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland bin ich kurz auf den Herstellerabschlag eingegangen. Das Problem ist, dass dieser über die Apotheke abgewickelt wird und diese damit das volle Risiko eines Zahlungsausfalls trägt, falls der Hersteller Pleite geht.

Leider gab es in den letzten Jahren einige Fälle in denen Hersteller zahlungsunfähig wurden. Und durch das Konstrukt des Abschlags, der von den Apotheken bezahlt und im Nachgang vom Hersteller eingetrieben werden muss, blieben zahlreiche Kollegen auf dem Abschlag sitzen. Natürlich, Arbeit haben wir im Normalfall nicht mit dem Abschlag. Aber das Risiko des Ausfalls ist da. Und es scheint in letzter Zeit eher zu steigen.

Ein Kollege versucht jetzt über eine Petition eine Änderung des Zahlungswegs zu erbeten. Dafür braucht es aber noch zahlreiche Unterschriften und die Zeit wird knapp. Lest gerne noch den nächsten Absatz und unterstützt danach die Petition. Leider ist das nur noch wenige Tage möglich.

Ich stelle mir oft die Frage, warum wir überhaupt als „Inkassobüro“ fungieren. Nicht nur beim Herstellerabschlag, auch bei der Zuzahlung. Denn auch dort sind wir die Geldeintreiber für die Krankenkassen. Für die Patienten sind wir deshalb oft der Buhmann. Dabei geben wir die 5 bis 10 Euro direkt an die Krankenkasse weiter. Sie sind kein Bestandteil unseres Honorars. Und Geld bekommen wir für diese Tätigkeiten mit denen wir dazu beitragen die Krankekassen zu entlasten auch keines. Im Gegenteil: wir selbst zahlen noch einen Rabatt an die Kassen. Außerdem setzen wir auch noch brav die Sparverträge der gesetlichen Krankenkassen um und werden ab und an dafür von unseren Kunden beschimpft. Das ist nicht oft der Fall, aber es schmerzt. Denn auch in diesem Fall sind wir unschuldige Dritte, die von den Regelungen im Apothekenbereich gezwungen werden Dinge umzusetzen, die wir überhaupt nicht zu verantworten haben.